Die Vereinsgeschichte aus der Sicht des Gründers Dr. Segerath:

 

Der Verein, ursprünglich: Verein zur Hilfe für psychisch Kranke und Abhängige e. V.

 

 

Entwicklung:

 

Zunehmender Druck von Parteien und Medien auf die Verantwortlichen der Stadt zwangen den damaligen ärztlichen Leiter des Gesundheitsamtes, Amtsarzt Dr. Becker-Inglau, zum Handeln. So wandte er sich unter anderem an das Philippusstift bzw. an mich mit der Bitte um Unterstützung, nämlich Einrichtung einer Station für Drogenabhängige.

 

Nach anfänglicher Ablehnung wegen der damals zu erwartenden erheblichen Schwierigkeiten und zunächst vager Zusage, dann Absage des Evangelischen Krankenhaus Essen-Werden, wobei sich Herr Dr. Förster besonders eingesetzt hatte, haben wir – mit erheblichen Bedenken – zugesagt.

 

Unterstützt – in einer Art Beirat – von Dr. Förster (Leiter der kinder- und jugendpsychiatrischen Abteilung des Evangelischen Krankenhauses Essen-Werden und des gleichnamigen Instituts in der Papestraße, unterstützt von der dort tätigen Diplom-Psychologin Dr. Siegmann) sowie von Herrn Dr. Felix Klein, niedergelassener Arzt, der sich besonders Drogenabhängigen widmete, haben wir 1972/73 die Suchtkrankenstation Heerenstraße eröffnet.

 

Im Verlauf der wöchentlichen Treffen in der Heerenstraße habe ich nach Umstrukturierung der Station den Vorschlag zur Vereinsgründung gemacht mit dem Ziel der Nachbetreuung insbesondere psychisch Kranker, aber auch Drogenabhängiger, wobei sich letzteres als kaum durchführbar erwies. So konzentrierte sich die Arbeit auf die psychisch Kranken.

Etwa 1980 wurde dann durch Rechtsanwalt Kohlmann als Notar der Verein unter der oben genannten Bezeichnung gegründet. Als Vereinsmitglieder wurden eingetragen:

 

            Herr Dr. Förster,

            Herr Dr. Klein,

            Herr Kirschfink, Steuerberater mit der Aufgabe des Geschäftsführers,

            Herr Jürgen Sommer, Unternehmer,

            Herr Rolf Pfeifer, Unternehmer,

            Herr Kollberg, Sozialarbeiter und Leiter der Drogenstation Heerenstraße

            und ich.

 

Von Anfang an war die Anmietung entsprechender Räumlichkeit geplant. Da das Krankenhaus zu der Zeit noch nicht als Träger einer solchen Einrichtung tätig sein durfte, übernahm der Verein trotz seiner dürftigen finanziellen Ausstattung die Trägerschaft und konnte so den Stützpunkt einrichten mit Hilfe der Essener Kontakte. Nach Trennung der beiden, in ihren Zielsetzungen sich ähnelnden Einrichtungen, sprang zunächst als Finanzier der Caritasverband ein, bis dieser sich außerstande sah, die Kosten weiter zu tragen. Glücklicherweise gelang es durch die Initiative von Herrn Terstegen, doch den Landschaftsverband zu bewegen, diese ambulante Einrichtung zu genehmigen und damit die Kosten zu übernehmen.

 

 

 

Dr. Klaus-Dieter Segerath